Ablehnung der geplanten Flugplatzerweiterung
Die abschließende Beratung des Kreishaltes 2004 findet Mitte Dezember statt. Darin sind 2,5 Millionen € für die Erweiterung des Flugplatzes Wenningfeld enthalten.
Nachdem der Interessenvertreter des Flugplatzes, Holzschneider, in einer der letzten Ratssitzungen den Flugplatzausbau mit teilweise falschen und halbwahren Begründungen – ohne Fakten zu nennen – forderte, möchte ich folgende Fakten gegen den Ausbau anführen:
- Der Flughafenausbau würde mindestens 5 Millionen € kosten. Die wenigen potentiellen Nutzer würden dadurch nicht einen Start oder eine Landung mehr vornehmen als bisher. Potentielle zusätzliche Nutzer gibt es zur Zeit nicht, nur einige wenige Absichtserklärungen dieserhalb, so nachzulesen in dem vorliegenden Gutachten. Viersitzige Geschäftsreisemaschinen können dort weiterhin starten und landen, auch wenn der Flugplatz nicht ausgebaut wird. Zusätzliche Gelder in Form von Start- und Landegebühren sind nur in geringem Umfang zu erwarten, eine Verbesserung der finanziellen Lage daher nicht in Sicht. Aufgrund höherer Start- und Landegebühren geht die Nutzung eher zurück als dass sie steigt.
- Eine Abwägung von Kosten und Nutzen wurde bewusst falsch dargestellt. So sind Personalkosten, die bei Ausbau anfallen, im Falle eines Nichtausbaus deutlich niedriger anzusetzen. Wenn Kosten-/Nutzen bei 5 Millionen Steuermittel ansatzweise beachtet würde, wäre diese Erweiterung nicht eine Diskussion wert sein zumal sich die Ertragslage weiter verschlechtern und nicht verbessern würde.
- Die Prognos – AG, ein weltweit führender Unternehmensberater, sagt in einem der vorliegenden Gutachten klar, dass im Umfeld eines Vergleichs-Flugplatzes wirtschaftliche Synergieeffekte zu vernachlässigen sind, da nicht erkennbar.
- Wenn dann dort von einem interkommunal zu entwickelnden Gewerbegebiet gesprochen wird, will man nur von der eigentlichen Problematik ablenken und winkt mit Arbeitsplätzen. Da die Erschließung eines solchen Gebietes wesentlich teurer kommt, als die in vorhandenen gemeindlichen Gewerbegebieten, ist die Frage erlaubt, wer sich denn da ansiedeln soll. Auch sei daran erinnert, dass jeder Arbeitnehmer, der dort tätig würde, einen Anfahrtweg hat, der ökologisch betrachtet, keinen Sinn macht. Das gilt auch für die deutlich längeren Transportwege in Sachen Versorgung, wie Frisch- und Abwasser sowie Müllabfuhr.
Da hier 5 Millionen € Steuergelder, von denen der Kreis die Hälfte tragen müsste, nach wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien in den Sand gesetzt werden sollen, ist es Aufgabe aller Politiker, hier einen Riegel vorzuschieben. Auswirkungen für Kreisumlage und die Landeszuwendungen an die Kommunen führen zu einer Verschlechterung der Gemeindefinanzen. Gerade in Zeiten knappen Geldes ist um so mehr auf eine wirtschaftlich/ökologisch sinnvolle Verwendung von Steuergeldern zu achten.
Ich möchte daher bitten, dass der Rat eine entsprechende Resolution an den Kreis verfasst, in dem die Ablehnung der Flugpatzerweiterung deutlich gemacht wird und die Forderung auf Senkung der Kreisumlage entsprechend um ca. 0,9 % damit verbunden wird.
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