sabines / Pixabay

Südlohner Grundwasser belastet?!

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Wir hatten im April 2015 bereits eine Anfrage zur Belastung des Südlohner Grundwassers gestellt. In einer der letzten Bau-, Planungs- und Umweltausschusssitzung wurde uns sodann der Zustand sowie die Entwicklung der Belastungen in Sachen Grundwasser vor Ort mitgeteilt.

In der Sitzungsvorlage wurde seitens des Bürgermeisters berichtet, dass die
Gemeindeverwaltung nur auf eine Messstelle in unserer Gemeinde zurückgreifen kann.
Aufgrund der Lage handelt es sich um einen völlig unkritischen Bereich so dass die Belastung dort erwartungsgemäß relativ gering ist.
Den Ausführungen des damaligen Geschäftsführers der SVS, Herr Kramer, war zu entnehmen, dass das jüngere Grundwasser stärker belastet ist, als das ältere Grundwasser. Dies sollte Anlass genug sein, die vorhandene Entwicklung stärker zu begutachten. Aus unserer Sicht hat die SVS offensichtlich völlig unzureichende Erkenntnisse über die Entwicklung der flächendeckenden Nitratwerte in deren Umfeld.

Im Übrigen vermissen wir jedwede Aussage seitens der SVS zum Thema Nitratbelastung in deren Brunnen, die bekanntlich durch den Zukauf enormer Mengen Wasser aus anderen weniger belasteten Brunnen der Nachbarschaft bezieht, um die gesetzlichen Höchstwerte z. B. an Nitrat einzuhalten. Auch würden wir die Kosten dieser Maßnahmen gerne kennenlernen, denn es wird darüber zu diskutieren sein, wer denn der Verursacher und damit der Kostenträger dieser Zukäufe sein soll.

Darüber hinaus gibt es auch Erkenntnisse unsererseits, dass es in vielen Bereichen der Gemeinde Belastungen des Grundwassers gibt, die weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Nitratwerte hinausgehen. Nicht ohne Grund wurde uns berichtet, dass es neuerdings in Teilbereichen der Gemeinde Südlohn gesperrte Hauswasserbrunnen gibt.

In der Kreisumweltausschusssitzung vom 14.04.2016 wurde berichtet, dass die Meldungen von Gewässerverunreinigungen im Jahr 2016 extrem zugenommen haben. Wie den beigefügten Anlagen zu entnehmen ist, ist auch das Gemeindegebiet stark betroffen. Von den bisher (Stand: 07.04.2016) 9 untersuchten Meldungen, wurden 7 mündliche Anordnungen erteilt. D.h. mehr als 2/3tel. der Meldungen haben Missstände aufgezeigt. Es handelt sich daher offensichtlich nicht nur um Einzelfälle sondern um ein massives Problem. Es ist dringend erforderlich, dass unsere Gemeinde umgehend tätig wird, diese Anlagen zu bestimmen und ggfls. schnellstmöglich stillzulegen, damit weitere Einträge vermieden werden. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, wann diese sehr schädlichen Flüssigkeiten in das Grundwasser gelangen und gesundheitliche Schäden bei den Bürgern verursachen, die das Wasser nutzen müssen.

Auch sollte die Gemeinde eine Antwort auf die Frage geben, wer denn im Falle der Verschmutzung des Grundwassers die Kosten für die Beseitigung tragen muss.

Wir bitten daher dringend, dass der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss die Gemeindeverwaltung beauftragt bzw. dem Rat zu empfehlen, die Gemeindeverwaltung zu beauftragen:

  1. Beim Kreis Borken und das Gesundheitsamt anzufragen, inwieweit die vorhandenen Daten der untersuchten Brunnen – selbstverständlich anonymisiert – bereitgestellt werden können
  2. die dann erhaltenen Daten werden dem zuständigen Ausschuss vorgestellt
  3. Die Gemeindeverwaltung berichtet welche Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden, um die deutlich gestiegene Nitratbelastung zu stoppen und welche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um den Nitratgehalt zu reduzieren
  4. Welche Maßnahmen seitens der Gemeindeverwaltung angedacht sind, die steigende Anzahl der Gewässerverunreinigungen zu reduzieren
  5. Die Frage zu beantworten, wer die Kosten für die Beseitigung des verschmutzten Grundwasser tragen muss.

Es kann und darf nicht sein, dass eine Behörde die vorhandenen Daten den verantwortlichen Politikern vorenthält. Die Gemeinde ist übrigens dringend gehalten , weil verantwortlich für eine gesunde Umwelt, diese Entwicklung zeitnah zu begleiten und auch zu handeln, wenn denn erforderlich. Diese Entwicklung kann nicht damit abgetan werden, dass keine Erkenntnisse dieserhalb vorhanden sein sollen oder nicht kenntlich gemacht werden.

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