Wer die bestehenden Gutachten zum Flugplatzausbau gelesen hat, kann nur zu dem Ergebnis kommen, dass sich die verantwortlichen Politiker allesamt krass verspekuliert haben. Nicht das Land ist Schuld an dem Dilemma, vor dem die Anteilseigner am Flugplatz „International Airport Wenningfeld“ stehen, sondern eigenes Unvermögen, Falsch- und Fehleinschätzungen sowie Lobbypolitik. Fakt ist, dass die Gutachten von einer völlig im Dunklen liegenden Entwicklung sprechen. Es müsse erst noch der Bedarf geweckt werden, um die erhoffte Entwicklung einzuleiten. Dies ist nur eine der Aussagen zu den Entwicklungschancen.
Seit Jahren haben die Flugplatzausbaugegner die fehlenden Perspektiven dort deutlich gemacht. Es muss doch jedem zu Denken geben, wenn nicht eine einzige Firma namhafte Anteile an dem Flugplatz erwerben will. Nun steht offensichtlich fest: Der Ausbau mit deutlich mehr als 10.000.000 Euro Steuergeldern ist in den Sand gesetzt. Denn genau das Klientel Geschäftsreiseflüge ist deutlich gesunken. Doch dafür sollte der Flugplatz ja erweitert werden! Es spricht Bände, dass man dazu keinerlei Fakten oder Zahlen erfährt. Die Kosten, die jährlich für den Kreis Borken und die beteiligten Kommunen anfallen, gehen in die Hunderttausende! Als da sind die laufenden Kosten für Personal, Energie, Strom, Gas und Wasser sowie die Versicherungskosten und nicht zu vergessen die Abschreibungen, die ja bekanntlich für jeden Euro Investition anfallen. Spätestens dann, wenn erhebliche Wertberichtigungen notwendig werden, wenn der Endausbau endgültig auf Eis gelegt werden wird, wird das ganze Dilemma erst an´s Tageslicht kommen. Dass es sich bei dem Flugplatz um eine wichtige Infrastruktureinrichtung handelt, darf angesichts der enormen Steuergelder, die der Steuerzahler jährlich wiederkehrend zu zahlen hat, stark angezweifelt werden. Kostendeckende Start- und Landegebühren würden dazu führen, dass der Flugplatz auch den letzten Geschäftsreiseflieger verlieren würde.
Spätestens, wenn Enschede den Flugplatz dort in Betrieb nimmt, wird Stadtlohn-Wenningfeld das sein und bleiben, was er immer war: Ein Flugplatz ganz überwiegend für die Hobbyfliegerei. Das Schlechteste wäre, wenn dann die politischen „Visionäre“ immer noch vom „International Airport Wenningfeld“ träumen. Es ist ja schon beschämend, wenn ein Landrat Schlechtrederei verhindern will. Damit soll zukünftig den Kritikern der schwarze Peter zugeschoben werden, wenn sich der Flugbetrieb nicht so entwickelt, wie geträumt. Übrigens, wenn der Landrat in dem Artikel davon spricht, dass bei der jetzigen Entwicklung die Kreisumlage nicht berührt werde, wird dabei verschwiegen, dass das bereits der Fall war, als man die investiven Maßnahmen mit Steuergeldern über die Kreisumlage letztendlich finanzieren musste.
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