Abriss war lange Beschlossen

Einziges Industriedenkmal in Südlohn!

In der Ratssitzung vom 15.10.04 wurde auf Antrag bzw. Bitte des Henricus-Stiftes bereits der Abriss des Kesselhauses sowie des Schornsteines der alten Frottierweberei genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Denkmalwürdigkeit bestritten. Die Begründung für den geplanten Abriss war, dass erhebliche Kosten für den Erhalt aufzuwenden seien und im Übrigen die Sicherungspflicht es geböte, hier schnell Abhilfe (Abriss) zu schaffen. Zunächst einmal muss kritisch hinterfragt werden, warum der Erwerber nicht vor dem Kauf sich über die Bausubstanz kundig macht. Niemand erwirbt so einen Komplex, der sich nicht vorher über die Folgen (Kosten) im Klaren ist.Es drängt sich hier der Verdacht auf, dass man nach dem Motto verfährt, erst einmal handeln und dann sehen was kommt.Warum jetzt, nachdem alles bereits beschlossene Sache war, der Sturm als Abrissgrund vorgeschoben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Ich will noch einmal nachdrücklich deutlich machen: Ich bin nicht gegen das Projekt „Betreutes Wohnen“, aber ich bin gegen eine falsche Darstellung der Sachlage.Man kann natürlich darüber streiten, ob denn der Erhaltenswert des Gebäudeensembles in vernünftiger Relation zum Erhaltungsaufwand steht. Tatsache allerdings ist, dass der Städtebauplaner unser einziges Industriedenkmal als erhaltenswert eingestuft hat und der Rat dem damals auch gefolgt ist.

Der Sturm jedenfalls war sicherlich nicht die Ursache für den bereits vorher geplanten Abbruch. Ferner kann auch die Sicherungspflicht für die Mitbürger nicht dafür herhalten, denn ich habe seit dem besagten Sturm keinerlei zusätzliche Sicherungsmaßnahmen an der Abbruchstelle entdecken können.

Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang immer mehr die Frage, warum wir ein so aufwändiges und teures städtebauliches Konzept in Auftrag gegeben haben, da diese Zustimmung zum Abbruch dieses Komplexes innerhalb von nicht ganz zwei Jahren die X-te Änderung des Konzeptes bedeutet.

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