Grüne machen gegen Flugplatzausbau mobil!

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Grüne und Flugplatzausbaugegner trafen sich in Wenningfeld

Bei ihrem Besuch des Kreises Borken, waren Oliver Keymis , grünes Mitglied des Landtages, Hedwig Tarner und Helmut Fehr, grüne Mitglieder des Regionalrates der Bezirksregierung, auch am Flugplatz Wenningfeld. Dort diskutierten sie mit grünen Mitgliedern der Kreistagsfraktion des Kreises und Ausbaugegnern aus Vreden und den Niederlanden die derzeitige Situation.

Oliver Keymis stellte die Haltung der Landesgrünen folgendermaßen dar: Die Grünen auf Landesebene sind grundsätzlich gegen den Ausbau des Flugplatzes. Diese Meinung zieht sich ohne „Wenn und Aber“ durch alle Gliederungen der grünen Partei, von den Ortsverbänden über Kreis, Regionalrat, Land und Bund bis hin zum Europaparlament. Auf Landesebene wurde noch im April 2005 die Zahlung der Landeszuschüsse durch die damalige Regierung mit den Grünen abgelehnt.

Der neue Verkehrsausschuss unter „Schwarz Gelb“ hatte jedoch nichts Besseres zu tun, als die Zuschüsse, gegen die Stimmen der Grünen, nicht nur zu bewilligen sondern auch noch auf 4 Millionen Euro zu erhöhen, was auch die Anteilseigner (der Kreis Borken) zur Erhöhung der Investitionen veranlasste. Nicht nur die Grünen sind über die Verschwendung von Steuergel-dern, auf diese Art, bestürzt.

Die Argumente gegen einen Ausbau liegen auf der Hand: Die einzige Fluggesellschaft für Ge-schäftsreisen ist schon nach Amsterdam abgewandert und der Inhaber hat beim Weggang in der Presse eine Rückkehr ausgeschlossen. Die Rückkehr ist noch unwahrscheinlicher geworden, da mittlerweile auch der Flugplatz Twente-Enschede für den zivilen Luftverkehr freigegeben und in Betrieb ist. Luftverkehrsgesellschaften wollen und können gar nicht alle kleinen Landebahnen bedienen. Bei den Firmen des Umlandes besteht fast überhaupt kein Interesse an der Nutzung des Flugplatzes für den Geschäftsreiseverkehr, zumal die Flughäfen Münster/Osnabrück und Düsseldorf aus dem Kreisgebiet schnell erreichbar sind und Twente-Enschede mittlerweile auch genutzt werden kann.

Außerdem besteht kein Zweifel bei den Grünen, dass das Fliegen ökonomisch und ökologisch nicht sinnvoll ist. Die Gelder wären z. B. zur Förderung des ÖPNV besser angelegt.

Auch die Behauptung des Kreises, die jährlichen Kosten wären mit oder ohne Ausbau gleich hoch wurden noch nicht durch Fakten und Zahlen belegt.

Auch die Studie eines großen deutschen Kreditinstitutes spricht sich gegen den Ausbau solcher Landeplätze aus.

Und was bringt das vielgelobte interkommunale Gewerbegebiet? Bisher besteht kein großes Interesse bei der Industrie. Und die angeschlossenen Kommunen müssten, laut Planungsrecht, im gleichen Maße auf eigene Gewerbeflächen verzichten. Hier muss die gesamte Infrastruktur neu erschlossen werden, die woanders bereits vorhanden ist. Das ist rausgeschmissenes Geld.

Zum Schluss wurde von den niederländischen Gästen noch berichtet, dass auch die Gemeinde Winterswijk und die Provinz Gelderland einem Ausbau des Flugplatzes Wenningfeld zustimmen, dies aber nur mit gravierenden Einschränkungen.

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