Grüner Landtagsabgeordneter in Oeding zu Gast

ruesse_Oeding_2015Riesenställe, wo man auch hinschaut.

„Hier gibt es ja in etlichen Ställen mehr Stück Vieh, wie die Ortsteile der Gemeinde Einwohner haben“

so Norwich Rüße bei der Rundfahrt mit dem Grünen Ortsverband rund um Oeding. „Wird hier so viel Fleisch gegessen?“ stellt der Agrarpolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion die ironische Frage. Doch schon wird klar, dass auch die niederländische Agrarindustrie sich den Kreis Borken als idealen Standort für seine industriellen Großmastanlagen ausgesucht hat, denn ein niederländischer Viehtransporter donnert an der Gruppe vorbei.

„Solche Betriebe sind eigentlich keine bäuerlichen und würden unserer Meinung nach eigentlich ins Industriegebiet und nicht an den Rand von Naturschutzgebieten in den Wald gehören“

war auch die einhellige Meinung der Ortsverbandsvorsitzenden Susanne Rickers und Maik van de Sand.

Die Grünen auf Landes- und Bundesebene sind hier schon länger am Ball und drängen auf eine Änderung des Baurechts. Auch ist es nicht richtig, dass die genehmigende Behörde auch gleichzeitig die Kontrollinstanz in jeder Hinsicht ist. Und die Ergebnisse von eventuellen Prüfungen zum Beispiel der Immissionswerte werden auch noch nicht ausreichend öffentlich gemacht. Auch hier sind die Grünen weiter am Ball.

„Wir sind scheinbar die Fleischfabrik für halb Europa. Und alle Folgen hat die örtliche Bevölkerung und vor allen Dingen auch die Umwelt zu tragen.“

Schon heute dürfen die wenigsten Landwirte ihr Grundwasser als Trinkwasser nutzen, da die Schadstoffbelastung (vor allen Dingen Nitrat) über den zulässigen Grenzwerten liegt. Das kommt zum einem davon, dass die Gülle ja irgendwo hin muss und zum anderen sicher auch teilweise die Sickerwässer aus den immer größer werdenden Maissilos. Alles in allem ist festzuhalten, dass es unbedingt notwendig ist, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Massentierhaltung einzudämmen und nach Möglichkeit zurückzuschrauben. Dazu wird es auch eine sicherlich intensive Diskussionen auf dem Landesparteitag am 30./31. Mai unter dem Punkt: „GRÜNES NRW – Umwelt schützen, Lebensgrundlagen erhalten“ geben.
Der Grüne Ortsverband bemängelte dann bei Rüße im Zusammenhang mit der letzten Feststellung der Windenergievorrangzonen, dass der Rat bei der Erweiterung des Fluglandeplatzes Wenningfeld nicht einhergehend auf die Erweiterung der Sicherheitszone aufmerksam gemacht wurde. So haben 2 von 3 Anlagen nur noch Bestandsschutz und keinerlei Möglichkeit des „Repowering“ (Erneuerung/Erweiterung) im Bereich Venn haben.
Der letzten Besuchspunkt führte die Gruppe dann zu einem örtlichen Gartenbaugroßbetrieb. Dort wurde ein Waldstück gerodet und als Erweiterungsfläche für neue große Gewächshäuser genutzt. Die Rodung sei lt. dem Landesfortsamt eine reine Erntemaßnahme gewesen. Bis heute ist den Politikern nicht ersichtlich, wo und wie denn Ausgleichsmaßnahmen stattgefunden haben. Hier wird Rüße bei den Landesbehörden nachforschen, in wie weit dies alles korrekt gelaufen ist.
Fazit des Besuches von Norwich Rüße: „Ich nehme einiges mit und werde mich sicher zu einigen Fragen bald beim Grünen Ortsverband wiedermelden.

Verwandte Artikel