Infopolitik mangelhaft

Josef_Schleif

Josef Schleif

RWE, WLV und die örtliche CDU haben hier eine miserable Infopolitik an den Tag gelegt. Im Februar bzw. April 09 hat RWE bzw. WLV das Projekt dem damaligen Bürgermeister vorgestellt. Im Mai 2009 gab es dazu einen Behördentermin zwischen der Gemeinde Südlohn und dem Kreis Borken. Im Juli 09 fand eine Abstimmung mit dem LANUV statt. Erst nach der Grundstückssicherung durch die Investoren kam es Anfang 2010 zu der Mitteilung, dass man in Südlohn eine Industriebiogasanlage gewaltigen Ausmaßes plane.

Der neue Bürgermeister war damals Ortsvorsitzender der CDU. Angeblich hat er aber erst aus der Zeitung von diesem Vorhaben Anfang 2010 erfahren! Dass damit allerdings das Misstrauen in der Bevölkerung ob dieser Infopolitik ernorm stieg war die logische Folge. Mit dieser Anlage gleichgültig an welchem Standort – ist der Bau weiterer Großmastanlagen vorprogrammiert. Die bereits vollständig ausgepowerte Mais-Mono-Landschaft wird dadurch weiteren Stresstests unterworfen mit allen Nachteilen für Natur, Landschaft und Mensch. Das Grundwasser ist im Kreis Borken fast flächendeckend oberhalb gesetzlicher Grenzwerte für diverse Schadstoffe, allen voran Nitrat. Zaghafte Ansätze in Sachen Gewässerschutz und Absichtserklärungen zur Einschränkung des Baus von Großmastanlagen sind Augenwischerei, da es nach Baurecht privilegierte Bauvorhaben sind. Es muss Schluss sein mit der industrialisierten exportorientierten und damit hoch subventionierten Landwirtschaft. Sie gefährdet die familiengestützte mittelständische Landwirtschaft.

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