Jetzt zahlt auch der, der keinen Müll produziert

Es ist schon schlimm zu lesen, wie die CDU hier mit dem Wort „Solidargemeinschaft“ umgeht: Nach meinem Verständnis verhält sich derjenige Solidarisch, der Müll vermeidet. Eigenkompostierer werden hier allerdings in den Rücken geschossen, da sie bisher Müll vermieden haben, zugunsten von Umwelt und Natur. Betroffen sind ca. 120 Haushalte – nur ein kleiner Bruchteil der Biotonnenhaushalte. Von einer echten Entlastung der anderen Bürger kann überhaupt nicht die Rede sein. Es fallen höhere Einsammel- und Transportkosten sowie Abgabegebühren an den Kreis an. Man kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass das zu einer spürbaren Entlastung aller führt. Wenn denn auch ein Bürgermeister bloßen Auges feststellt, dass bei einer Grünabnahme Eigenkompostierer ihre Bioabfälle abliefern, dann dürfte es doch ein Leichtes sein, bei einer Grünabnahme die „Sünder“ herauszufinden. Hier werden Eigenkompostierer, die größtenteils mit viel Mühe und Sorgfalt die Bioabfälle kompostieren, pauschal zu Sündenböcken gemacht in dem man sie zu den Gebühren heranzieht. Ferner werden diese damit nicht zwangsläufig ihre Bioabfälle auch in die Tonne geben, denn der eigene Garten ist sehr dankbar für diese Art Düngung. Hier wird klar gegen das Prinzip verstoßen, dass nur derjenige, der Müll produziert auch dafür zahlen.

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