Da regt sich jemand über die Verteilung von Kondomen auf und das mit dem Hinweis „Mir bleibt die Luft weg“. Zunächst einmal „Du entscheidest, wer reinkommt“ ist mindestens genauso zweideutig , wie „Mensch Georg“. Nun kann man trefflich darüber streiten, was denn Sinn und Zweck einer solchen Wahlwerbung sein soll. Jedenfalls stehe ich voll zur Verteilung dieser Kondome. Zunächst einmal geht man heute liberaler mit diesen Thema um, als in der Vergangenheit.
Kondom heißt Schutz und in gewisser Weise auch Sicherheit. Der Gebrauch dieser, bedeutet auch verantwortliches Handeln. Wenn wir mit dieser Aktion auch nur eine (nicht gewünschte) Schwangerschaft oder einen Aids-Fall verhindern, hat diese Aktion seinen Zweck voll und ganz erfüllt.
Warum ist denn dieses Thema besonders schwierig? Doch in erster Linie nur deshalb, weil wir es unter den Tisch kehren. Anstatt hier zur Sensibilität aufzurufen, ist es allemal wichtiger, dieses Thema in der Gesellschaft offensiv zu behandeln. Scheinheilig scheint mir allerdings, dass man diese Aktion zum Anlass nimmt, um die Partei, die genau das tut, was notwendig ist, zu kritisieren. Im übrigen lässt sich über die Feststellung, dass man nur an Mädchen damit ansprechen wolle, völlig daneben. Das zeigt die Reaktion der Jungen, die nach Kondomen gefragt und auch erhalten haben.
Zu guter Letzt: Wo bleibt die Kritik an dem Thema Hamburger-Gutscheine als Wahlgeschenk, wo bleibt die Kritik am Ausschank von alkoholischen Getränken an Wahlständen, wo bleibt die Kritik an Hochglanzbroschüren, die sicherlich nicht das Prädikat „ökologisch wertvoll“ verdienen? Anstatt anderen den sorgsamen Umgang mit Kondomen zu raten, rate ich der Leserbriefschreiberin: Legen Sie Ihre Scheinheiligkeit ab, denn genau das führt zu einer verlogenen Gesellschaft und nicht zu einer offenen, wie sie dringend Not tut! Wir machen Politik für die Jugend und nicht gegen sie. Dazu zählt – wenn auch am Rande – die Verteilung von Kondomen.
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