Zinswetten lassen grüßen!

flugplatz_wenningfeldDie mittlerweile gebetsmühlenartige Widergabe der Forderung nach Ausbau des „International Airport Wenningfield“ ist beschämend.  Während die Gegner ständig und immer wieder klare Fakten auf den Tisch legen, warum denn ein Ausbau nicht erfolgen soll, so haben die Befürworter dies bis heute nicht getan.

Woher sollen sie die denn auch nehmen, wenn selbst die vorliegenden Gutachten dazu nichts Substantielles herbeben?

Selbst der letzten Hoffnungsanker an den sich die Kreis-FDP klammerte, ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Die Politiker sollten sich den südhessischen Flugplatz Egelsbach anschauen, denn der sei ein Musterbeispiel für Wenningfeld. Dort sei in 2004 die Landebahn auch verlängert worden. Doch – oh Schmach – der Flugplatz Egelsbach schlitterte auf den Konkurs zu, denn die fünf kommunalen Gesellschafter mussten im letzten Jahr rund eine halbe Million Euro zuschießen. Nun haben die Kommunen die Reißleine gezogen. Als Alternative zum Konkurs hat man ein Konzept zum Einstieg privater Investoren erarbeitet. Ein US-Milliardär mit seiner Fluglinie soll es nun richten.

Genau diese Entwicklung ist für „Wenningfield“ vorgezeichnet. Noch ein Satz zu den Anmerkungen eines Herrn Kemper, dass die Infrastruktur nicht Sache der Unternehmen sondern der Politik sei. Wenn jemand so unkritisch Gelder in Millionenhöhe in sein Unternehmen investieren würde wie das bei der Flugplatzerweiterung der Fall ist, wäre die Pleite vorprogrammiert. Auch und gerade die Politiker haben darauf zu achten, dass sie Gelder, die ihnen die Steuerzahler anvertraut haben, besonders sorgsam einsetzen. Das spreche ich jedem Politiker, der dem Ausbau zustimmt, glatt ab und verweise dabei auf eine Stellungnahme des Bundes der Steuerzahler. Es drängt sich hier der Vergleich mit riskanten Zinswetten auf, allerdings mit dem feinen Unterschied, dass der Flugplatz dem Steuerzahler Jahr für Jahr weitere Hunderttausende kosten wird.

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