Sauberes Grundwasser?

Die grüne Fraktion hat sich dem Schwerpunktthema Gewässer und Grundwasserverschmutzung angenommen. Begonnen haben wir im letzten Jahr mit dem Gemeindewasser, was viele Haushalte von der SVS beziehen. Im Anschluss fand dieses Jahr eine intensive Sichtung von diversen Silage Anlagen und Gewässergräben statt. Bei der Sichtung haben wir festgestellt das, aus unserer Sicht, erhebliche Mängel vorhanden waren. Überall wo wir der Meinung waren, dass Mängel vorhanden sind, haben wir diese an den Kreis Borken weitergeleitet. Insgesamt waren dies 30 Standorte. Unsere Vermutungen haben sich letztendlich bestätigt, da im Rahmen der Überprüfung durch den Kreis Borken bei über 50 % der Anlagen mündliche Anordnungen ausgesprochen werden mussten. Im Anschluss haben wir noch eine Berichterstattung über den Zustand von Brunnen im Gemeindegebiet beantragt.

10 Prozent sind 10 Prozent zu viel

In der September Bauausschusssitzung wurde seitens des Kreises Borken berichtet das 27 der beprobten Hausbrunnen den Nitrat-Grenzwert überschreiten. Bei den 241 anderen beprobten Brunnen würde der Grenzwert nicht überschritten. Damit liegt die Gemeinde Südlohn über den Kreisdurchschnitt. Dies kann durchaus positiv gesehen werden, da letztendlich 90 % der Brunnen in Ordnung sind. Ändert man nun den Blickwinkel und betrachtet die 10 % der Hausbrunnen die nicht in Ordnung sind, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass wir uns nicht zurücklehnen können und dringender Handlungsbedarf vorhanden ist. Wasser ist die Existenzgrundlage des Lebens und jeder muss Zugang zu sauberen Wasser haben. Natürlich könnten die Betroffenen nun an das Gemeindewasser angeschlossen werden oder das Trinkwasser im Einzelhandel kaufen aber zu welchem Preis? Bekanntlich dürfte ein Hauswasseranschluss um ein vielfaches teurer sein, als die Hausbrunnenversorgung. Diese Kosten müsste der Hauseigentümer berappen und dies obwohl er nicht für die Verschmutzung des Wassers verantwortlich ist. Die eigentlichen Verursacher, die Landwirtschaft, muss keine Kosten tragen. Dies kann aus unserer Sicht nicht so bleiben. Denn letztendlich sind die überdüngten Felder, die mängelbehafteten Silage Anlagen und Sickersäfte daraus verantwortlich für die erhöhten Nitratwerte. Hier steht die Landwirtschaft in der Verantwortung und muss sich dieser Verantwortung auch bewusst sein. Wir fordern daher einen konsequenten Rückbau von Silage Anlagen die keine Betonplatte mit gesichertem Abwasserablauf haben. Weiterhin muss die permanente Düngung der Felder aufhören. Die Böden sind mittlerweile übersättigt. Die Landwirtschaft muss weiterhin bei der Düngung Maßnahmen ergreifen die die vermehrten Starkregenereignisse mitberücksichtigt. Die Maßnahmen (z.B. Düngung mit größerem Abstand zu Gewässergräben) müssen dazu geeignet sein, dass die Gülle bei starkem Niederschlag nicht in die Gewässergräben gespült wird. Auch müssen Maßnahmen ergriffen werden, die die Entstehung des Abwasserpilzes reduziert und verhindert. Nur so sind wir in der Lage die Grundwasserverschmutzung zu verringern. Zu guter Letzt möchten wir alle auffordern mit gezieltem Blick in die Landschaft zu schauen. Dies kann beim Joggen, Spaziergängen oder Gassi gehen mit dem Hund passieren. Bei entsprechenden Entdeckungen von Gewässerverschmutzungen durch Gülle, Silage, Sickersäften und Abwasserpilz sollte umgehend der Kreis Borken informiert werden. Denn nur so können geeignete Maßnahmen eingeleitet werden.

Meldungen an:
Kreis Borken, Abteilungsleitung: Abfall, Abwasser und Bodenschutz
Frau Blickmann
Telefon: 02861 82-1442
E-Mail: k.blickmann(at)kreis-borken.de

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